von Ksenja Golubovich
Übersetzung von Charlotte Sautier
Im Januar fuhren die Bewohner*innen des psychoneurologischen Internats in Novinki in die Winterferien. Die Ferienfreizeit fand dieses Mal nicht weit von Minsk im „Rehabilitationszentrum für Rollstuhlfahrer“ in Kolodishi statt. Diese Ortswahl bot nicht nur die Möglichkeit sich in den Häuschen zu erholen, an der frischen Luft spazieren zu gehen, sich mit Kunsttherapie zu beschäftigen und die Seele baumeln zu lassen sondern auch kulturelle Veranstaltungen zu besuchen, Pizza essen zu gehen und ins Stadtzentrum zu fahren, wo ein Großteil der Teilnehmer*innen lange nicht mehr oder überhaupt noch nie gewesen war.
Wir besuchten die „Kinoschule“, wo wir Spiel- und Animationsfilme der Studentinnen und Studenten zu sehen bekamen. Wir lernten, wie man einen Film dreht, besprachen alles, was wir gesehen hatten. Einer der Teilnehmer*innen beschloss auszuprobieren selber Bilder für einen Zeichentrickfilm zu malen.
Danach fuhren wir ins nationale Kunstmuseum, wo uns ein erfahrener und fröhlicher Experte eine erstklassige Führung gab. Die Meinungen gingen auseinander, jedem gefiel etwas anderes: den einen das Bildnis der Königin, den anderen die Landschaften oder die Skulpturen. Das Museum ist riesig und wir einigten uns darauf weiterzumachen. Bald werden wir wiederkommen und die Welt der Kunst weiter entdecken.
Die Kunsttherapeutin Dasha gab faszinierende Kurse über das Bemalen von Tassen und das Erschaffen von Zeichentrickfilmen aus Zeichnungen und kleinen Plastikfiguren. Jede*r nahm seine einzigartige Tasse mit ins Heim zurück.
Aber das ist natürlich noch nicht alles. Wir organisierten außerdem Filmvorführungen, tanzten in der Disko, schminkten uns, bastelten Collagen, bereiteten köstliche Torten und Obstsalate zu.
Außerdem malten wir viel, plauderten, lachten, lasen Modezeitschriften und gingen im Wald spazieren.
Das Projekt wurde ermöglicht durch unzählige kleine und große Spenden, sowie eine finanziellen Förderung durch die Robert-Vogel-Stiftung.