Unsere diesjährige Frühjahrs-MV hat zwischen wunderschön sattgrünen Weinbergen in Saarburg bei Trier stattgefunden. Vom 05. bis 07. Mai 2023 konnten wir im Haus von Jakobs Mutter zusammen wohnen und tagen. Die vor Ort Teilnehmenden sind im Laufe des Freitags angereist – die Fahrt nach Trier dauerte aus dem Norden gute sieben Stunden. Im Haus selbst waren wir fünf Kanikuli-Mitglieder plus zwei Gäste aus Belarus, worüber wir uns sehr gefreut haben.
Die beiden waren schon am Dienstag nach Bremen gereist und haben dort einige Einrichtungen, die mit Menschen mit Beeinträchtigungen arbeiten besucht. Von ihren Eindrücken berichten sie selbst:
„Die Reise nach Deutschland war eine große Motivation für mich, all die Dinge, die wir tun, weiterhin zu tun, aber noch mehr und noch besser zu machen. Wir haben viel zu erreichen. Wir haben wunderbare Beispiele für die Gleichbehandlung von Menschen mit Behinderungen gesehen. Wir sind sicher, dass in unserem Land eines Tages alle Menschen die gleichen Möglichkeiten haben werden, zu studieren, zu arbeiten und an sozialen Aktivitäten teilzunehmen. Vielen Dank für diese Gelegenheit.“
„Vielen Dank für die Gelegenheit, euch zu besuchen und zu sehen, wie die Werkstätten organisiert sind, wie das Umfeld gestaltet ist und welche aktuellen Probleme ihr derzeit habt.
Ich war sehr beeindruckt von den Werkstätten: sowohl von den Einrichtungen und dem hohen Niveau der Unterstützungsspezialisten als auch von der respektvollen Haltung des Personals gegenüber Menschen mit geistiger Behinderung.
Wie ist es möglich, Menschen mit komplexen Behinderungen zu beschäftigen? Wie viele Ressourcen hier genutzt werden, damit die Menschen die gleichen Chancen haben wie gesunde Bürger. Das ist sehr cool!
Ich war überrascht zu sehen, wie gut der persönliche Assistenzdienst entwickelt ist. Bislang gibt es ihn bei uns nur im Bildungsbereich und nur für Kinder mit Autismus.
Neben den Eindrücken habe ich die Wärme eurer Herzen und die Hoffnung mitgenommen, dass wir mit eurer Unterstützung noch viel erreichen können.„
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
Emily hat die beiden auf ihrer Fahrt von Bremen nach Saarburg begleitet. Da sie schon am frühen Nachmittag ankamen, konnte Jakob sie in Ruhe durch Saarburg führen; es wurden das Museum in der ehemaligen Glockengießerei, der Ausblick von der Burg und natürlich der Wasserfall im Stadtzentrum bewundert. Abends gab es mit allen ein gemeinsames Essen und Kennenlernen, sowie ein kleines Hauskonzert und конфеты (Schokolade) aus Belarus.
Gestärkt durch ein gemeinsames Frühstück haben wir uns in den Tagungsraum mit Sofa und Bildschirm begeben und kurz nach 10 Uhr mit dem inhaltlichen Programm der MV begonnen. Da auch eine Übersetzerin und einige Onlineteilnehmer:innen dabei waren, haben wir uns alle nochmal vorgestellt, bevor es mit dem eigentlichen Programm los ging.
Vormittags ging es um aktuelle Entwicklungen im Verein: Aufrechterhaltung des Kontaktes zur Robert-Vogel-Stiftung, die Planung der Ausstellung, Finanzbericht und eine ausführliche Vorstellung der Projekte in Belarus. Bei dem schönen Wetter haben wir in der Mittagspause den traditionellen Kartoffelsalat draußen auf der Terrasse genießen können.
Nachmittags haben wir in Kleingruppen an konkreten Themenbereichen gearbeitet. Es wurden Ansätze für die Verbesserung der Finanz- und Mitgliedersituation besprochen, ein neuer Antrag für die Förderung des Runden Sees begonnen, sowie die Rolle belarusischer Stimmen in der von uns geplanten Ausstellung geklärt. Wir wollen engeren Kontakt zu unseren Spender:innen, sowohl Stiftungen als auch Privatpersonen, aufrechterhalten. Dafür wird es eine neue Rubrik bei unseren monatlichen Onlinetreffen geben, bei der wir mögliche Kurzmeldung z. B. für die Website besprechen und umsetzen. Die Planung einer Wanderausstellung in Deutschland mit Fotos von Belarus:innen ist fortgeschritten, sodass zwar noch am Konzept gefeilt wird, aber zumindest der erste Ort und Zeitraum feststeht. Genauere Infos und Einladungen zur Ausstellung folgen per E-Mail und auf der Website. Vor dem Abendessen konnten wir den langen Tag bei einem gemütlichen Waldspaziergang reflektieren und ausklingen lassen. Ebenfalls hatten die zwei Besucherinnen aus Belarus am Samstag Zeit noch letzte Souvenirs und Mitbringsel zu besorgen.
Sonntag hat Jakob die beiden Gäste nach einem Frühstück mit Sachertorte zum Flughafen gefahren, sodass sie sogar schon Sonntagabend wieder gut in Minsk angekommen sind. Wir anderen haben vor Ort aufgeräumt und bei einem letzten Kuchenstück noch anstehenden Orgakram geklärt.
Insgesamt hatten wir alle ein sehr schönes und eindrückliches Wochenende und freuen uns schon auf die nächste MV!