Marsch der (Nicht-)Behinderten

Die Demonstrationen und Märsche der letzten Wochen gehören in Minsk und vielen anderen Städten in Belarus mittlerweile zum Alltag im Stadtbild. Gestern jedoch fand eine besondere Demonstration statt.

Unter dem Motto „Marsch der (Nicht-)Behinderten hatte sich eine Demonstration organisiert. An ihr nahmen Menschen mit Behinderungen, Eltern von Kindern mit Behinderungen sowie ihre Unterstützer*innen statt. Die Teilnehmer*innen forderten freie Wahlen und protestierten gegen die Gewalt, welche die Sicherheitskräfte gegen friedlich demonstrierende Menschen einsetzen.

Eine Teilnehmerin sagte über ihre Mitwirkung: „Ich dachte, das ist eine ausgezeichnete Idee – eine Demonstration von Menschen mit Einschränkungen. Weil wir eine soziale Gruppe sind, die aufgrund der Umstände am Ufer politischer und sozialer Ereignisse bleibt. Ich finde das ist eine sehr wichtige Aktion.“ (Zitiert nach euroradio.fm; https://euroradio.fm/ru/marsh-neinvalidov-prohodit-v-minske)

Eine Mutter trat mit einem Plakat auf, auf dem stand: „Es ist nicht furchtbar Mutter eines Sohnes im Rollstuhl zu sein. Es ist furchtbar, die Mutter eines Banditen mit Maske zu sein.“ (Anm.: Die Sicherheitskräfte bei den Demonstrationen tragen Masken, die sie unkenntlich machen. Demonstrierenden ist es verboten, ihre Gesichter zu verdecken.)

Bild: Nasha Niva; https://nashaniva.by/?c=ar&i=260809&lang=ru