Sonnenkur 2015

Bericht: Maria Kurachevla
Übersetzung: Johanna Kerber

к русской версии

Liebe Freunde!

Hier kommt ein Bericht über die alljährliche Freizeit für Kinder mit Besonderheiten, die dieses Jahr vom 15.-22. August im Skigebiet “Silichi“ stattfand. Es war eine wunderbare und besondere Woche sowohl für die Kinder, als auch für die Freiwilligen! Ich war eine der Freiwilligen, die an diesem Projekt teilgenommen hat und möchte gerne über meine Eindrücke berichten.


Alles begann mit allgemeinem Kennenlernen. Die Gruppe erwies sich als hervorragend: 7 Kinder, 7 Freiwillige und eine Erzieherin. Wir kamen nach Novinki, sammelten unsere neuen Freunde ein und starteten nach Silichi. In Silichi fand so eine Art von Ferienfreizeit zum ersten Mal statt und wir wurden sehr gut behandelt.

Der ganze erste Tag gestaltete sich recht chaotisch. Wir lernten einander kennen und versuchten, schnell in Kontakt zu kommen und eine gemeinsame Sprache zu finden, untereinander wie auch mit den Kindern. Das klappte nicht bei allen von Anfang an gut, da dieses Mal besonders Kinder mit schweren Behinderungen dabei waren.

Aufgabe der Freiwilligen war die komplette Pflege und Versorgung der Kinder. Dabei hatte jeder seine eigenen Schwierigkeiten und Dinge, die nicht oder nicht sofort so gut klappten, aber jeder Freiwillige stellte sich den Herausforderungen tapfer.


Die ersten Tage hatten wir großes Glück mit dem Wetter und gingen jeden Tag spazieren, plauderten und beschäftigten uns mit spannenden Aktivitäten. An einem Tag schnappten wir uns verschiedene Massageutensilien und bauten draußen auf der Wiese unseren Massagesalon der besonderen Art auf. Die Sonne schien, es wehte eine leichte Brise und wir kneteten vergnügt unsere Muskeln, lockerten uns mit physiotherapeutischen Übungen und so entstand viel Nähe. Maksim, eines unserer Kinder, zeigte mit seiner ganzen Mimik und allen Lauten, die ihm zur Verfügung standen, wie sehr er sich über die warme Sonne, die schöne Natur und die gebündelte Aufmerksamkeit für seine Person freute. Auch ein Mädchen mit schönen Augen und langen Wimpern – Natascha – ehrte uns mit einem Lächeln. Sie war mein Schützling und reagierte bei mir nur auf ihren vollen Namen: Natalija.

Zwei unserer Kinder konnten laufen: Pascha und Zhenia. Pascha liebte es sehr, herumzulaufen. Und obwohl ihm das ohne seine treue Freundin Johanna nicht gelang, hätte ihn jeder Sportler und Olympiasieger um seinen Willen und seinen Ehrgeiz beneidet, was in der Tat auch einmal passierte: Wie gewöhnlich hatte Pascha alle seine Kräfte gesammelt, sich Johanna gepackt und sich fleißig auf den Weg gemacht. Es war ihm anzusehen, wie schwierig und anstrengend es für ihn war, aber aus seinen Augen blitzte so viel Wille und Ausdauer, dass sogar die Sportler, die in der Nähe trainierten, nicht widerstehen konnten und mit Komplimenten und Anfeuerungen näher kamen. Was für ein Prachtkerl! Und Pascha lächelte sein bescheidenes und wunderschönes Lächeln.


Nach einigen Tagen wurde es dann doch kälter und wir mussten unsere Kinder wärmer anziehen. Die Mitarbeiter vor Ort waren sehr zuvorkommend und überließen uns ihre Laube für Programm und Erholung. Dort veranstalteten wir einen Tag des Malens. Das war einer der denkwürdigsten Tage der ganzen Freizeit. Alle waren äußerst zufrieden: wir bepinselten uns mit Farben, hörten Musik und fabrizierten meisterhafte Erinnerungsstücke. Jedes Kind schuf sein eigenes Werk oder ein gemeinsames mit seinem Freiwilligen. Und niemandem war wichtig, was genau gemalt wurde, was
zählte war die Atmosphäre der Wärme, Güte und gemeinsamen Freude. Wir hatten einen Heidenspaß, bekamen noch das ein oder andere Lächeln geschenkt und behielten selbst einige der Werke als Erinnerung.

Dann war da noch ein Tag, an dem das Wetter uns wieder wohlgesonnen war und wir uns aufmachten zum Spielplatz. Denn wie kann man mit Kindern unterwegs sein ohne dieses Paradies mit Schaukeln, Rutsche, Karussell und massig spaßigem Zeugs aufzusuchen? Um ehrlich zu sein waren auch einige Freiwillige einer Runde Herumtollen gegenüber nicht abgeneigt und stürzten sich mit Freude in die Welt der Kinder. Manche der Kinder konnten wir auf den Schaukeln anschubsen, und andere freuten sich einfach nur darüber, auf dem Spielplatz zu sein. Auf jeden Fall war dieser Tag genauso toll und interessant wie die anderen.

Jeder Freiwillige hatte die Verantwortung für sein Kind und wir alle gaben uns große Mühe, diese Zeit zu einer glücksseeligen für sie zu machen. Aber tatsächlich war die Zeit auch für uns eine große Freude. Der eine fand hier Freunde, der nächste fühlte sich nützlich, ein anderer teilte sein Glück. Aber für jeden verflog die Zeit sehr schnell und war der Abschied sehr traurig. Ich denke, wir alle werden uns mit einem warmen Gefühl an diese Wunderzeit zurückerinnern und fahren bestimmt nächstes Jahr wieder mit auf die Freizeit.

Bis dann!