Mitgliederversammlung in Berlin, 02.05.2015

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Kanikuli in Berlin
– Ein Bericht –

Für elf Kanikulaner war das durch den 1. Mai verlängerte Wochenende ein willkommener Anlass sich in Berlin zu versammeln. Unter den hohen Decken und auf dem Dach des Wohnprojekts „Oase“ im Wedding empfing uns Hans zur Sitzung. In Abwesenheit des ersten Vorstands wurden am Samstag und Sonntag Entwicklungen der letzten sechs Monate beleuchtet, neue Ideen gesponnen, eine Ausstellung konzipiert und ein Kanikuli-Banner gepinselt.
Der Samstag begann nach dem Frühstück um halb 11 mit der Aufnahme des 60. Mitglieds und einem Kassensturz, welcher leider eine Rückgang der Spenden um 4000€ zutage förderte. Erfreulicher waren die Rückblicke auf die Entwicklungen der Selbsthilfegruppe junger Mütter mit Behinderungen aus Witebsk sowie die jährliche Winterfreizeit. Gerade aus Minsk zurückgekehrt, berichtete Lina von aktuellen Verschlechterungen im Kinderheim, der Zusammenarbeit mit Nadezhda, sowie weiteren strukturellen Veränderungen. Diese Nachrichten konnten während der Mittagspause auf der Dachterasse sacken, bevor es zurück in den Seminarraum ging. In der zweiten Runde stellten verschiedene Mitglieder optimistische Pläne vor, um den aufgeworfenen Fragen zu begegnen. Zu einer beständigeren und qualitativeren Freiwilligenarbeit soll die während des letzten halben Jahres entwickelte Freiwilligenschulung führen. Zudem führt Kanikuli Anfang Juni auf dem Kirchentag erstmals ein größeres Fundraisingprojekt durch, das hoffentlich Geld für die neue Freizeit „Sonnenkur“ in die Kassen spült. Erst nach fünf Stunden Diskussion wurde mit Hannover der Ort der nächsten Mitgliederversammlung festgelegt und ein Abschiedsfoto auf dem Dach geschossen.
Wie zuvor abgesprochen widerstand die Gruppe den Berliner Verlockungen und blieb in Hansens Heim zum gemeinsamen Kochen um die Tafel der Wohnküche versammelt. Erst in den späten Nachtstunden kletterten die letzten Nachtwandler zu den dröhnenden Bässen der Nachbarn in die Hochbetten.
Der nächste Morgen weckte uns mit der unangenehmen Erkenntnis, dass die Themen Fundraising und Homepage noch nicht ausreichend behandelt wurden. Nach weiteren sechzig Minuten Diskussion konnten wir uns endlich dem kreativen Teil widmen. Die Wohnküche wurde mit den raumgreifenden Portraits der Schausteller unseres Theaterprojekts verkleidet. Unter harten und sanften Blicken entwarf der Hausherr mit professioneller Fotografenunterstützung die Ausstellung für den Kirchentag und den Klub der Polnischen Versager. Derweil pinselte eine Koalition aus ehemaligem und aktuellem Vorstand im Hof ein Kanikuli-Banner, stolz geschmückt mit dem neuen Logo. Erfreulicherweise bewies uns Johanna mit dem Design des Kanikuli-Shirts zudem, dass mensch nicht in Minsk gelebt haben muss, um sich bei Kanikuli zu engagieren.
Einen Ausklang der Versammlung fanden wir bei sommerlichen Temparaturen auf einer nahegelegenen Liegewiese an der Panke.