Presseberichte

Auf dieser Seite möchten wir Presseberichte über Kanikuli e.V. und seine Mitglieder veröffentlichen. Es lohnt sich also regelmässig hier vorbeizuschauen.
Wir möchten jedoch darauf hinweisen, dass die hier verlinkten Artikel nur zum Teil auch die Meinung von Kanikuli e. V. widerspiegeln. Wer sich ein genaueres Bild über unsere Sicht der Situation von Menschen mit Behinderungen in Belarus machen möchte, kann sich unter dem Punkt Hintergrund einen allgemeinen Überblick verschaffen, welcher unter dem Punkt Projekte noch spezifiziert wird.
Für die Berichterstattung über Behinderung empfehlen wir die Seite Leidmedien.

16.10.2012: „Die Freiheit im Wald: Ein Sommerlager für Kinder in Weißrussland“ (Bayern2)
Bis heute gilt es als in Weißrussland als Schande, ein behindertes Kind zu haben, deshalb wachsen fast alle im Heim auf, wo man zwar für ihr körperliches Wohl sorgt, mehr aber auch nicht. Unbeachtet von der Gesellschaft führen sie dort das Leben von abgeschobenen „Kranken“, in großen Liegesälen, ruhig gestellt mit Tabletten oder sogar Zwangsjacken. Förderung findet kaum statt. Aber eine Woche im Sommer ist das anders: Da gibt es für einige von ihnen ein Ferienlager, einen kurzen Ausbruch aus dem tristen Heimalltag.
Zum Radiobeitrag

6.7.2012: „In 14 Tagen bis nach Minsk“ (Der Patriot – Lippstädter Zeitung)
Es ist ein langjähriger Wunsch, den sich der gebürtige Bad Westernkötter Daniel Marcus zusammen mit seinen Freunden Arkadi Schelling und Hans Probst im August erfüllen möchte: Eine Sommerradtour von Berlin bis in die weißrussische Hauptstadt Minsk.
Zum Artikel

26.12.2011: „Abschiedsabend des ‚Freien Theaters‘ in Brest“ (Narodnaja Volja)
In dem Artikel geht es um eine Theatergruppe, die auch auf unserem Winterlager 2012 aufgetreten ist. Die Bilder der Kunstaustellung sind auf dem Erwachsenenlager 2011 entstanden.
Zum russischen Artikel
Zum übersetzten Artikel

17.06.2011: „Einsatz in Weißrussland“ (Trierer Volksfreund)
Mit dem Verein Kanikuli, zu Deutsch Ferien, organisiert die Studentin Marie-France Eisner Sommer- und Wintercamps für behinderte Kinder und Erwachsene in der weißrussischen Hauptstadt Minsk.
Zum Artikel

17.06.2011: „Helfen Sie Kindern und Jugendlichen in Belarus!“ (Neues Deutschland)
Sehr geehrte ND-LeserInnen, wir sind ein ehrenamtlich tätiger Verein, der Projekte in Belarus unterstützt und auch eigene Projekte in Minsk und Umgebung organisiert und durchführt.
Zum Artikel

06.06.2011: „Freiwilligendienst auf einer Krebsstation in Minsk“ (Hannoversche Allgemeine)
Auch 25 Jahre nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl leiden Menschen in Weißrussland unter den Folgen. Hannah Evers arbeitet als Freiwillige auf einer Kinderkrebsstation in Minsk. Für ZiSH berichtet sie von falschem Mitleid, Schweigen der Gesellschaft und Rennen mit Infusionsständern.
Zum Artikel

20.09.2010: „Rollstühle im Wald“ (tink.ch)
Eine SCI-Freiwillige berichtet über das von uns geförderte Seminarlager „Runder See“, welches jährlich Belarussen mit und ohne Behinderungen neue Horizonte eröffnet, Konkurenzkämpfe fördert, Helfersyndrome beseitigt…
Zum Artikel

27.05.2009: „Hilfe ist unbedingt notwendig.“ (Welzheimer Zeitung)
Der 21-jährige Alfdorfer Hans-Ulrich Probst leistet aktuell in Minsk einen Freiwilligendienst. Seit September 2008 arbeitet Probst mit Kindern mit Behinderungen in einem Heim am Stadtrand der Hauptstadt von Belarus. In Alfdorf, wo die Familie wohnt, ist er nur noch ein seltener Gast…
Zum Artikel

25.03.2009: „Der Ort, an dem die Zeit stehen bleibt“ (Dresdner Neueste Nachrichten)
Die Dresdnerin Marei Adam lebt seit fünf Monaten in der weißrussischen Hauptstadt Minsk. Die 19-Jährige leistet ihr Freiwilliges Soziales Jahr in Behindertenheimen. Dort wird sie mit ihrer eigenen Hilflosigkeit und der der Patienten konfrontiert. Die Zustände sind menschenunwürdig…
Zum Artikel

Frühjahr 2009: „Keine einfachen Lösungen“ (Belarus Perspektiven)
Seit vielen Jahren setzen sich deutsche Initiativen für Menschen mit Behinderung in Belaurs ein. Beim Verein Kanikuli engagieren sich ehemalige Freiwillige noch viele Jahre nach ihrem Aufenthalt für Belarussen mit Behinderung. Wir baten Evelyn Funk, erste Vorsitzende bei Kanikuli e.V., von der Arbeit des jungen Vereins zu berichten…
Zum Artikel

23.12.2006: „Dem tristen Heimalltag entfliehen“ (Dorstener Zeitung)
Nein, Ferien waren das für Evelyn Funk wahrlich nicht: Die einjährige Arbeit in „Novinki“, einem Heim für behinderte Menschen, die sie innerhalb ihres Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) in der weißrussischen Hauptstadt Minsk ausübte.
Und doch hat die junge Studentin aus Dorsten nun einen gemeinnützigen Verein mitgegründet, der sich genauso nennt: „Kanikuli“. Übersetzt: Ferien…
Zum Artikel

02.01.2006: „Ein Jahr im Waisenhaus“ (Nürnberger Nachrichten)
Nach der Schule ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Ausland, das war schon lange mein Traum. Das Studium konnte noch ein Jahr warten. Dass ich nach Weißrussland/Belarus ging, war Zufall…
Zum Artikel

09.07.2005: „Lichtstreif im Heimalltag“ (Dorstener Zeitung)
In dem Ferienlager in Weißrussland, das die Dorstenerin Evelyn Funk mitorganisiert, wird alles anders: Es riecht nicht nach Urin, Krankheit und Muff wie im Heim. Es gibt eine Sommerolympiade, Schnitzeljagd, Disko – und es wird viel gelacht. In einem Land, in dem Behinderte oft mit „Bekloppten“ gleichgesetzt werden, ist das eine Seltenheit.
Zum Artikel

19.02.2005: „Wenn die Kinder lachen…“ (Neues Deutschland)
»Kriegsdienst ist verschenkte Zeit«, findet Sebastian Dolsdorf. »Bei der Armee robbt man durch den Dreck und kriegt Befehle von oben.« Stattdessen hat sich der 19-Jährige etwas anderes gesucht: Seit September macht er im belarussischen Minsk ein soziales Jahr, kümmert sich um krebskranke Kinder und Behinderte und trägt ganz nebenbei zur Verbesserung der deutsch-belarussischen Beziehungen auf einer ganz persönlichen Ebene bei…
Zum Artikel

2013 – 2014: Theaterpädagogisches Projekt für Bewohner*innen staatlicher Behindertenheime in Belarus

Das Theaterprojekt war ein Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit unserer Ferienfreizeiten. Bewohner*innen staatlicher Heime für erwachsene Menschen mit Behinderung nahmen wöchentlich an einem Theaterworkshop teil. Darüber hinaus wurde zwei Ferienfreizeit als Intensivworkshop gestaltet.

Ziel des Projekts war einerseits, die positiven Effekte der Ferienfreizeiten nachhaltiger im Alltag der Bewohner*innen zu verankern. Andererseits ging es darum, die Wahrnehmung von Menschen mit Behinderungen in Belarus positiv zu beeinflussen. 

Die Projektteilnehmer*innen, die in staatlichen Heimen leben, wurden über einen längeren Zeitraum hinweg durch Theaterpädagog*innen begleitet. Sie bekamen die Möglichkeit, ihre eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten in einem künstlerischen Projekt zu entdecken und zu entwickeln. Auf dieses Weise kombinierte das Projekt künstlerische und therapeutische Elemente. Zu Beginn des Projekts stand die Winterferienfreizeit als Kick-off-Kurs, es folgten wöchentliche Theater-Workshops und gegen Ende des Projekts, die Sommerferienfreizeit. Eine öffentliche Aufführung rundete das Projekt ab.

Durch das regelmäßige Angebot des Workshops war die Ablenkung vom oft tristen Heimalltag für die Teilnehmer*innen nicht mehr auf die zweimal im Jahr stattfindenden Ferienfreizeiten beschränkt. Statt der einzelnen Highlights der Freizeiten, gab es eine permanente Aufwertung des Lebens im Heim. Mit der öffentlichen Aufführung des eingeübten Stücks, wurden die Teilnehmer*innen und damit die Bewohner*innen staatlicher Heime für Menschen mit Behinderung wahrgenommen. In einer Gesellschaft, in der versucht wird, Menschen mit Behinderung aus dem öffentlichen Raum zu verbannen, war die Aufführung ein Beitrag um die Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung zu normalisieren. Als Schauspieler*innen konnten sie bisher nicht sichtbare Fähigkeiten ausleben und präsentieren.

Hier gibt es einen Bericht über den ersten Intensiv-Workshop im Sommer 2013 von Lina, die als Minskfreiwillige teilnahm.

aktuelle Satzung

Neufassung der Satzung vom 22.09.2007:

§ 1 Name, Sitz, Geschäftsjahr

(1) Der Verein heißt „Kanikuli e.V. – Verein zur Unterstützung und Integration von Menschen mit besonderem Förderbedarf in Belarus“.
(2) Er hat seinen Sitz in Berlin und ist im Vereinsregister eingetragen.
(3) Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

§ 2 Ziele und Aufgaben

(1) Der Verein hat das Ziel behinderte und hilfsbedürftige Menschen in Belarus zu unterstützen und zu ihrer besseren Integration in die belarussische Gesellschaft beizutragen. Hierbei sind Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen, sowie aus diversen Gründen benachteiligte, wie zum Beispiel sozial schwache und obdachlose Menschen gemeint. Bei der Durchführung sämtlicher Projekte soll eine enge Zusammenarbeit zwischen Deutschen und Belarussen im Mittelpunkt stehen.
(2) Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch:
a) Ferienfreizeiten für behinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Belarus. Diese werden gemeinsam von deutschen und belarussischen Freiwilligen organisiert und durchgeführt. Die teilnehmenden Menschen mit Behinderungen, die mehrheitlich in großen Behindertenheimen leben, werden durch verschiedene Aktionen individuell gefördert. Sie lernen eine Umgebung außerhalb ihres Heimalltags kennen, wobei es zu einer Begegnung zwischen behinderten und nichtbehinderten Menschen kommt.
b) die Finanzierung von Sachleistungen, die o. g. Personengruppe zugute kommen.
c) weitere Projekte, die der Realisierung o. g. Ziele dienen.
(3) Der Verein ist politisch und konfessionell neutral.

§ 3 Steuerbegünstigung

(1) Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige und mildtätige Zwecke im Sinne des Abschnittes „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung. Mittel dürfen nur für satzungsgemäße Zwecke verwendet werden.
(2) Der Verein ist selbstlos tätig. Er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke. Die Mitglieder erhalten in ihrer Eigenschaft als Mitglieder keine Zuwendungen aus Mitteln des Vereins.
(3) Keine Person darf durch zweckfremde Ausgaben oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen begünstigt werden.

§ 4 Mitglieder

(1) Mitglieder können alle natürlichen und juristischen Personen werden, die die in § 2 genannten Ziele des Vereins unterstützen.
(2) Anträge auf Mitgliedschaft werden schriftlich an den Vorstand gerichtet. Er entscheidet über die Aufnahme und teilt seine Entscheidung den Antragstellern schriftlich oder per E-Mail mit.
(3) Die Mitgliedschaft erlischt bei Austritt, Ausschluss (bei schweren Verstößen gegen die Vereinsinteressen, durch Beschluss des Vorstandes), oder Tod (natürliche Personen), bzw. Auflösung (juristische Personen).
(4) Der Austritt erfolgt gegenüber dem Vorstand schriftlich oder per E-Mail und ist nur unter Einhaltung einer Frist von drei Monaten zum Schluss des Geschäftsjahres möglich.
(5) Bei Beendigung der Mitgliedschaft besteht kein Anspruch auf einen Anteil am Vereinsvermögen oder die Rückerstattung gezahlter Mitgliedsbeiträge oder Spenden.
(6) Jedes Mitglied entrichtet jährlich einen Mitgliedsbeitrag, dessen Höhe die Mitgliederversammlung bestimmt. Bedürftigen Mitgliedern kann der Vorstand die Beitragszahlung ganz oder teilweise erlassen.

§ 5 Organe

Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung und der Vorstand.

§ 6 Mitgliederversammlung

(1) Die Mitgliederversammlung ist das oberste Organ des Vereins. Zu ihren Aufgaben gehören insbesondere:
a) Bestimmung der Richtlinien der Vereinsarbeit
b) Beratung über den Stand und die Planung der Arbeit.
c) Wahl und Abwahl des Vorstandes.
d) Entgegennahme des Geschäfts- und Jahresberichtes des Vorstandes.
e) Entlastung des Vorstandes für seine Tätigkeit.
f) Festsetzung der Mitgliedsbeiträge.
g) Beschlüsse über Satzungsänderungen und Vereinsauflösung.
(2) Die Mitgliederversammlung ist mindestens einmal im Kalenderjahr vom Vorstand schriftlich oder per E-Mail unter Angabe der Tagesordnung mit einer Frist von mindestens14 Tagen einzuberufen.
(3) Wenn es mindestens ¼ der Mitglieder unter Angabe von Zweck und Gründen schriftlich oder per E-Mail verlangen, ist ebenfalls eine Mitgliederversammlung einzuberufen.
(4) Die Mitgliederversammlung ist unabhängig von der Zahl der erschienenen Mitglieder beschlussfähig. Sie fasst mit der einfachen Mehrheit der anwesenden Mitglieder Beschlüsse. Ausnahme ist Punkt g), für den eine 2/3-Mehrheit erforderlich ist. Jedes Mitglied hat eine Stimme. Das Stimmrecht ist nicht übertragbar.
(5) Beschlüsse der Mitgliederversammlung werden protokolliert und von einem Vorstandsmitglied und dem Protokollführer unterschrieben.
(6) Die Mitgliederversammlung ist nicht öffentlich, sie kann Gäste zulassen.

§ 7 Vorstand

(1) Der Vorstand leitet den Verein. Zu seinen Aufgaben gehören insbesondere:
a) Vorbereitung, Einberufung und Leitung der Mitgliederversammlung
b) Durchführung der Beschlüsse der Mitgliederversammlung
c) Wahrnehmung laufender Geschäfte des Vereins
d) Bewilligung von Ausgaben im Rahmen des Vereinszwecks
e) Erledigung der Kassenverwaltung und Rechnungsführung
f) Vorlage der Geschäfts- und Jahresberichte in der Mitgliederversammlung
g) Beantragen und Einwerben von Mitteln
h) Aufnahme und Ausschluss von Mitgliedern
i) Zusammenarbeit mit Personen und Institutionen, die sich für die Belange von behinderten und hilfsbedürftigen Menschen in Belarus im Sinne von § 2.1 einsetzen.
j) Öffentlichkeitsarbeit
(2) Der Vorstand besteht aus der/dem Vorsitzenden, der/dem stellvertretenden Vorsitzenden, der/dem SchatzmeisterIn. Sie werden von der Mitgliederversammlung für 2 Jahre gewählt. Sie müssen Mitglieder des Vereins sein.
(3) Scheidet ein Vorstandsmitglied während der Amtsperiode aus, so kann für die Zeit bis zur nächsten Mitgliederversammlung ein Ersatzmitglied vom Vorstand ernannt werden.
(4) Bis zur Neuwahl bleibt der Vorstand im Amt.
(5) Der Vorstand vertritt den Verein gerichtlich und außergerichtlich. Der/die Vorsitzende, der/die stellvertretende Vorsitzende sowie der/die SchatzmeisterIn haben im Außenverhältnis Alleinvertretungsbefugnis.
(6) Beschlüsse des Vorstandes werden mit der einfachen Mehrheit gefasst. Bei Eilbedürftigkeit können Beschlüsse auch schriftlich, telefonisch oder per E-Mail gefasst werden.
(7) Vorstandsbeschlüsse werden schriftlich festgehalten und von einem Vorstandsmitglied unterschrieben.

§ 8 Auflösung

Bei Auflösung, bei Entziehung der Rechtsfähigkeit des Vereins oder bei Wegfall der steuerbegünstigten Zwecke geht das Vereinsvermögen den Vereinszielen entsprechend zweckgebunden an den Verein „GUMPO- Humanitäre Hilfe Kinder in Not e.V.”, mit Sitz in Taubenheim / Spree, der es unmittelbar und ausschließlich für gemeinnützige oder mildtätige Zwecke zu verwenden hat.

§ 9 Inkrafttreten

Diese Satzung tritt am 22.09.2007 in Kraft.

Mentoring für Freiwillige der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in Belarus

Kanikuli e.V. unterstützt die Freiwilligen von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. (ASF) in Minsk seit September 2012 durch eine:n Mentor:in.

Alle, bei Kanikuli e.V. aktiven, ehemalige Freiwillige haben ihren Friedensdienst im Rahmen des ASF Programms absolviert. Somit können sie eventuelle Probleme vor Ort gut einschätzen, projektbezogene Auskünfte geben und kennen die Besonderheiten des Landes. Dies stellt einen großen Vorteil für die neuen Freiwilligen in Minsk dar. Deshalb hat sich Kanikuli e.V. zum Ziel gesetzt die „Minsk-Freiwilligen“ während ihres Auslandsjahres zu betreuen, soweit dies von ihnen gewünscht ist. Gemeinsam mit ASF haben wir ein Mentor:innenprogramm ausgearbeitet. Das Mentor:innenprogramm beinhaltet die Begleitung der Freiwilligen bereits vor dem Freiwilligendienst durch eine erste Kontaktaufnahme und, wenn möglich, bei einer Einheit der Menter:in währen der Vorbereitungswoche von ASF in Berlin. Unsere Mentor:in besucht die Freiwilligen auch in Minsk und unterstützt sie durch Telefonate, Videogespräche und E-mails beim Kennenlernen der Projekte, dem Knüpfen von Kontakten, sowie beim Einleben.

Während des Freiwilligendienstes steht die Mentor:in in ständigem Kontakt zu den Freiwilligen und ASF. Im späteren Verlauf kann die Mentor:in die Freiwilligen bei der Planung der Sommerferienfreizeiten, welche jährlich von Kanikuli e.V. und den Freiwilligen vor Ort durchgeführt werden.

Die Mentor:in steht selbst in einem positiven Verhältnis zu ASF und ist in keiner Weise eine Ersetzung der:des Länderbeauftragten, sondern eine spezielle Unterstützung für die Minsk-Freiwilligen. Während des Länderseminars im November, ist die Kanikuli-Mentor:in jedoch gleichermaßen für alle Freiwilligen (Ukraine und Belarus) Ansprechpartner:in.

Seit 2020 ist das Mentoringprojekt pausiert, da seitdem keine ASF-Freiwilligen mehr nach Belarus entsandt werden.

Finanzübersicht

Wer spendet, möchte auch wissen was mit dem Geld passiert. Bei Kanikuli e.V. geben wir uns große Mühe ihre Spende für unsere Projekte und damit unmittelbar für Menschen mit besonderem Förderbedarf in Belarus auszugeben. Die Verwaltungs- und Öffentlichkeitsarbeitskosten sollen gering bleiben. Dieses ist insbesondere auch durch ein hohes ehrenamtliches Engagement bei den Mitgliedern möglich.

Dank einer Großspende der Robert-Vogel-Stiftung und vielen Privatspenden konnten wir auch in 2022 wieder viele Projekte durchführen und vermehrt an nachhaltigen Strukturen in Belarus arbeiten. In 2022 wurde der Runde See erstmals durch die Stiftung Nord-Süd-Brücken gefördert. Einen ausführlichen Finanzbericht finden Sie hier:

2013 – 2015: Gewöhnliche Eltern – Eine Selbsthilfegruppe junger Eltern mit Behinderungen

Mit dem Projekt „Gewöhnliche Eltern“ wurde der Aufbau einer Selbsthilfegruppe von Eltern mit Behinderungen in der belarusischen Stadt Vitebsk unterstützt.

Neben den gewöhnlichen Schwierigkeiten, die für Menschen mit Behinderung in der belarussischen Gesellschaft existieren, haben Menschen mit Behinderung, die Kinder haben, oder eine Familie gründen wollen, ihre ganz spezifischen Probleme und Besonderheiten. Diese sind verbunden mit dem eigenen körperlichen Zustand, mit der Barriere(un)freiheit der Umgebung, der Bürokratie, unqualitativen medizinischen und sozialen Dienstleistungen und vielem mehr. Aus dieser Situation unzureichender staatlicher Unterstützung und nicht vorhandener zivilgesellschaftlicher Unterstützungsangebote entstand bei einer Gruppe von Eltern in Vitebsk der Wunsch, sich mit einer Selbsthilfegruppe selbst zu ertüchtigen.

Mit der Gründung der Selbsthilfegruppe sollte die Entwicklung einer aktiven Lebenshaltung der jungen Eltern sowie eine Stärkung ihrer privaten und gesellschaftlichen Beziehungen vereinfacht werden. Das Projekte sollte die Eltern durch Training in Selbstorganisation und der Vermittlung von Methoden für die Gestaltung von Eltern-Kind-Gruppen unterstützen.

In der Durchführung bestätigte sich die Vermutung, dass viele der Fragen von jungen Eltern mit Behinderung denen von Eltern ohne Behinderung gleichen. Darüber hinaus sehen sie sich aber weiteren Herausforderungen aufgrund des gesellschaftlichen Umgangs mit Behinderung gegenüber.

Für die Bewältigung dieser Herausforderungen erhielten die Familien bei Reisen nach Estland und Deutschland auch wichtige Tipps von außerhalb Belarus’. Sie trafen sich in Deutschland mit »SelbstBestimmt Leben Bremen«, dem »Bund Behinderter Eltern« in Hannover und »MCourage« in Hamburg und in Estland mit der »Akademie der Kindheit«. Für viele der Eltern waren es die ersten Reisen außerhalb des Landes.

Das Ergebnis ist eine fest institutionalisierte Selbsthilfegruppe, die mittlerweile auch über Vitebsk hinaus bekannt ist. Sie ermutigt Menschen auch in anderen Städten, sich zu organisieren und gibt die im Projekt erhaltenen Informationen weiter. Damit können sie anderen Menschen mit Behinderung ein Stück weit die Angst vor der Elternschaft nehmen und tragen dazu bei, eine Bewusstsein und eine gemeinsame Position von Eltern mit Behinderung in Belarus zu schaffen.

Das Projekt wurde gemeinsam von Verschiedene-Gleiche, SelbstBestimmt Leben Bremen und Kanikuli durchgeführt. Einige der vitebsker Eltern hatten am Runden See von Verschiedene Gleiche teilgenommen. So war der Kontakt zustande gekommen. Gefördert wurde das Projekt von Aktion Mensch und der Europäischen Union über das Erasmus+ Programm.

Die Ansprechpartner für zusätzliche Informationen sind:
Arkadi, Daniel und Ruben
eltern[at]kanikuli-ev.de

Berichte über das Projekt:
Bericht über das zweite Seminar von Ruben
Interview mit Olga Fateeva, Teilnehmerin der Projektreise nach Bremen
Интервю с Ольгой Фатеевей, участница путешествии в Бремен
Projektreise nach Bremen, Hamburg und Hannover im September 2013
Projektreise nach Bremen (Pressebericht)

Datenschutzordnung von Kanikuli e. V.

Den Schutz der Daten unserer Mitglieder und Spender nehmen wir sehr wichtig. Aus diesem Grund informieren wir Sie an allen Stellen, wo Ihre Daten erhoben werden über die Erhebung. Mit dem genauen Lebensweg Ihrer Daten im Verein können Sie sich in der Datenschutzordnung vertraut machen.

Datenschutzordnung vom 12.05.2012

2015 – 2016: Art Nuveau

Im Kunstprojekt „Art Nuveau!“ konnten Bewohner*innen des Erwachsenenheims „Novinki“ und Künstler*innen der heiminternen Werkstatt in Kooperation mit Brester Künstler*innen unter der Leitung der Psychologin Darija Jaskevich belarussische zeitgenössische deviante Kunst machen. Einige Ergebnisse wurden auf Ausstellungen in Belarus, Deutschland und Norwegen präsentiert.

Ein Artikel im Brester Onlinemagazin Virtualbrest berichtet über die dortige Ausstellung (auf Russisch).

Im Folgenden eine kurze deutsche Zusammenfassung:

In der Ausstellung werden die Werke von Gennadij Grishel, Konstantin Ladoshkin und Mihail Bulitch gezeigt. Alle drei sind Bewohner des Novinki-Heims. „Art Nuveau!“ beschreiben ihren Stil als deviante Kunst. Deviantes Verhalten bezeichnet ein Verhalten, welches sich von den sozialen Normen distanziert, und bezeichnet menschliche Handlungen, die den allgemein etablierten sozialen, moralischen, ethischen und rechtlichen Standards nicht entsprechen.

In Brest ist zum ersten Mal deviante Kunst zu sehen. Einige der Werke sind mit Farben auf Spanplatten gemalt, andere mit Edding auf gewöhnlichen Karton. Betrachtet man die zu Farbe gewordenen Gedanken derer, deren Existenz die Belarussische Gesellschaft so gut wie möglich versucht zu verdrängen, so erkennt man: in jedem von ihnen steckt eine riesige, abenteuerliche Welt. Lesen Sie nur mal z. B. den Titel eines Werkes von Konstantin Ladoshkin: „Hund, der mit dem Helm Gagarin unterstützt, der zum Mond betet“. Wären Sie zu so etwas in der Lage?

Darija Jaskevich, Kunsttherapeutin, Kuratorin der Ausstellung devianter belarussischer Kunst und des Projektes „Art Nuveau!“ und Psychologin im Internat №3 der Stadt Minsk, beschreibt das Projekt wie folgt:

Stellen Sie sich vor: ein Mensch wird zu lebenslanger sozialer Deprivatation verurteilt. Er wird künstlich aus der Gesellschaft entfernt und in eine kleine zweifelhafte Subkultur verfrachtet. Das Projekt hingegen war wie ein großer, entwickelter Organismus aus zwanzig Menschen, vor denen plötzlich nicht mehr das pathologische aggressive Leben, wie es bisher gewesen war, aufleuchtete, sondern ein würdiges.

Mitgliederversammlungen


Die Mitglieder von Kanikuli e.V. treffen sich zweimal im Jahr auf ihren Mitgliederversammlungen. Jeweils ein Treffen findet im Frühjahr und eins im Herbst statt. Auf diesen Treffen werden auch die Finanzberichte vorgestellt und alle zwei Jahre der Vorstand gewählt. Ab und zu werden die Versammlungen zusätzlich dazu genutzt, die Entwicklung des Vereins voranzutreiben und die generelle Ausrichtung unserer Arbeit zu evaluieren und gegebenenfalls neu auszurichten.

Bei Interesse den Verein kennenzulernen, kann an den Versammlungen auch ohne Mitgliedschaft teilgenommen werden.

Auf dieser Seite veröffentlichen wir Berichte von unseren Versammlungen um einen Einblick in die Arbeit unseres Vereins zu gewähren. Viel Spaß beim Lesen.

Berichte:

→von der Mitgliederversammlung am am 4.November 2023 in Berlin von Jakob und Lisa

→von der Mitgliederversammlung am 06.05. 2023 in Saarburg (von Emily Bertheau) Mitgliederversammlung in Saarburg – kanikuli e. V. (kanikuli-ev.de)

→ von der Mitgliederversammlung am 28. Oktober 2017 in Halle (von Jakob Grüter)
→ vom 10 jährigen Kanikuli-Jubiläum und anschließender MV am 01. und 02. Oktober 2016 in Berlin (von Jakob Grüter)
→ von der Mitgliederversammlung am 30. April 2016 in Berlin (von Sebastian Dolsdorf) перевод (от Анны Ковалёвы)
→ von der Mitgliederversammlung am 02. und 03. Mai 2015 in Berlin (von Arkadi Schelling)
→ von der Mitgliederversammlung am 10. und 11. Mai 2014 in Oldenburg (von Marie Eisner)
→ vom 1. Belarus Barcamp vom 7. bis 9. März 2014 in Wernigerode (von Charlotte Sautier)
→ von der Mitgliederversammlung am 26. und 27. Oktober 2013 in Halle (von Charlotte Sautier)
→ von der Mitgliederversammlung am 27. und 28. April 2013 in Berlin (von Charlotte Sautier)
→ von der Mitgliederversammlung am 12. Mai 2012 in Northeim
→ von der Mitgliederversammlung am 12. November 2011 in Hannover (Protokoll)

Inklusives Wohnen auf dem Dorf

„Wir wollen, dass Menschen eine Zukunft haben. Unabhängig von ihrem Alter, ihren Besonderheiten und Möglichkeiten. Wir wollen das für uns selbst und für andere. Wir wollen das für alle. Warum? Weil es anders nicht geht.“


In den vergangenen 10 Jahren konnten wir in unseren Ferienfreizeiten vielen Menschen, die in staatlichen Heimen in Belarus leben für eine kurze Zeit einen Ausbruch aus ihrem tristen Alltag ermöglichen. Seit einigen Jahren findet eine Freizeit mit Erwachsenen schon nicht mehr in Sanatorien, sondern auf einem ganz normalen Dorf in Belarus statt. Und auch in den Heimen hat sich einiges verändert, so gibt es im Erwachsenenheim nun drei Stationen auf denen die Bewohnerinnen und Bewohner ihren Alltag selbstständig organisieren. Für unsere Freizeiten mit Erwachsenen bedeutete dies, dass es dort nun viel darum ging, Menschen dazu zu befähigen, ihre alltäglichen Angelegenheiten selbst zu organisieren. Doch dies reicht uns nun nicht mehr! Unser langfristiges Ziel ist es, dass Menschen mit Behinderung in Belarus nicht mehr in großen staatlichen Heimen leben, sondern dass sie die Möglichkeit haben, in der Gesellschaft so zu leben, wie sie es möchten und sie dafür die Unterstützung erhalten, die sie brauchen. Dieses Ziel möchten wir nun angehen!


Dafür unterstützen wir eine Gruppe von Menschen um unsere langjährige Partnerin D. beim Gründen eines Wohnprojekts. Zurzeit besitzt dieses Wohnprojekt zwei Holzhäuser in einem kleinen Dorf in Belarus. Beide Häuser wurden in den letzten Jahren saniert, es wurde eine Kanalisation gebaut, sie bekamen fließendes Wasser und es wurde wohnlich gestaltet. Dabei wurde darauf geachtet, dass auch Menschen mit einer körperlichen Einschränkung gut in ihnen leben können. Für den Ausbau des zweiten Hauses hatten wir einen Spendenaufruf auf Betterplace gestartet, wodurch in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht werden konnten. Das Haus hat eine zweite Ebene, ein neues Dach und neue Verglasung bekommen. Die Renovierung fand gemeinsam mit Teilnehmer:innen der Freizeiten und Freiwilligen statt. Jetzt sollen noch beide Häuser winterfest gemacht werden, um auch den kalten Wintern in Belarus trotzen zu können.

Wir haben auf Betterplace einen Spendenaufruf gestartet um Geld für das Winterfestmachend der Häuser zu sammeln. Wir freuen uns über jede Spende.

Die Häuser stehen in einem typischen Dorf in Belarus, welches auch dadurch typisch ist, dass dort kaum noch junge Menschen leben und es ohne neue Einwohnerinnen und Einwohner aussterben würde. Das Wohnprojekt bietet die Chance dies zu verhindern. Schon jetzt wird der Kontakt mit den alteingesessenen Bewohner:innen gepflegt und sich gegenseitig unterstützt. Ein solcher Austausch bedeutet gelebte Inklusion.